Bundesweit führendes Zentrum für Neurochemische Demenzdiagnostik
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 08.00 bis 16.00 Uhr
- Probenannahmeschluss: 15.30 Uhr
- In Notfällen bis 16.00 Uhr (nach telefonischer Vereinbarung)
- 09131 85-34321
Das Labor für Klinische Neurochemie und Neurochemische Demenzdiagnostik der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik ist ein Speziallabor, das Liquordiagnostik, Drogen- und Medikamentenscreening sowie Neurochemische Demenzdiagnostik (NDD) dem gesamten Uniklinikum Erlangen und externen Kunden anbietet.
Dieses qualitativ hochwertige Niveau spiegelt sich in der Akkreditierung nach DIN EN ISO 15189:2014 wieder. Das Labor für Klinische Neurochemie und Neurochemische Demenzdiagnostik besitzt nach DIN EN 15189:2014 die Kompetenz Untersuchungen in folgenden Bereichen durchzuführen:
Medizinische Laboratoriumsdiagnostik
Untersuchungsgebiete:
- Klinische Chemie
- Immunologie
Der Laborleiter Prof. Dr. med. Piotr Lewczuk ist Mitglied des erweiterten Vorstandes der DGLN (Deutsche Gesellschaft für Liquordiagnostik und Klinische Neurochemie e.V.) und wurde mit dem Liquor-Zertifikat ausgezeichnet.
In diesem Zusammenhang ist eine optimale Dienstleistung der entscheidende Faktor. Wir nehmen an externen Qualitätskontrollen mit Hilfe von Ringversuchen (alle verpflichtenden und zusätzlich freiwillige, auch international) teil. Unsere Analyseverfahren, unser Wissen und Know-how stellen wir nicht nur der Patiententherapie, sondern auch für wissenschaftliche Studien zur Verfügung. Prof. Dr. Lewczuk leitet auch Arbeitsgruppe Clinical Neurochemistry and Neurochemical Dementia Diagnostics.
Neurochemische Demenzdiagnostik
Die Neurochemische Demenzdiagnostik (NDD) spielt als Instrument der Routinediagnostik eine entscheidende Rolle in der Demenzdiagnostik. Dies spiegelt sich in den vor kurzem erschienenen neuen Richtlinien für Demenzdiagnostik wider.
Zwei hauptsächliche Gruppen von Liquor-Biomarkern wurden in die Routine-Laborpraxis aufgenommen: β-Amyloid-Peptide und Tau-Protein(e) einschließlich hyperphosphorylierter Formen von Tau. Die beiden Biomarkergruppen stellen Korrelate der charakteristischen neuropathologischen Merkmale der Alzheimer-Erkrankung (AD) dar: extrazelluläre β-Amyloid-Ablagerungen (senile Plaques) und intrazelluläre Ausbildung neurofibrillärer Bündel.
Mit Hilfe dieser Biomarker ist nicht nur die frühzeitige Diagnose der AD mit einer Sensitivität und Spezifität um 85% möglich, auch die Differentialdiagnostik zwischen Demenzerkrankungen wird wesentlich erleichtert. So weist eine Liquor-Konzentration des Tau-Proteins von >1200pg/ml z.B. auf CJD hin, usw.
Veränderte NDD-Biomarker werden bei Patienten mit leichten kognitiven Störungen (Mild Cognitive Impairment, MCI) schon Jahre und sogar Jahrzehnte vor dem Auftreten schwerwiegender Symptome festgestellt. Diese Personen können schon Jahre vor der vollen Ausprägung der Symptome therapeutischer Hilfe zugeführt werden. Sobald Prophylaxemaßnahmen für AD oder andere Demenzerkrankungen verfügbar sein werden, wird die Frühdiagnostik eine enorme Bedeutung für eine frühzeitige Behandlung der Patienten oder gefährdeter Personen haben.
Es gibt Hinweise, dass NDD-Biomarker auch den Krankheitsverlauf vorhersagen können.
Neurodegenerative Erkrankungen mit symptomatischer Demenz (Neuroborreliose, Neuro-AIDS, MS) sind heilbar oder können gut beherrscht werden. Die Diagnose dieser Erkrankungen kann nicht ohne Liquor-Biomarker (Blut-Liquor-Schrankenfunktion, intrathekale Immunglobulinsynthese, erregerspezifische Indizes, oligoklonale IgG-Banden, etc.) gestellt werden.
Sobald Blut-Assays validiert sind (Projekte mit Beteiligung des Labors laufen), werden sowohl die Diagnostik als auch Verlaufskontrollen (z.B. halbjährliche Untersuchungen) viel leichter durchführbar sein.
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.