Ausgezeichnete Demenzforschung
Wissenschaftspreis des Bayerischen Demenzfonds für zwei Forschende des Uniklinikums Erlangen
Wie können Menschen mit Demenz besser versorgt werden? Das war die übergeordnete Frage, die die beiden Forschenden angetrieben hat und worauf PD Dr. Anna Pendergrass in ihrer Habilitationsschrift und Dr. André Kratzer in seiner Dissertation praktische Antworten finden konnten. Beide forschen im Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Johannes Kornhuber) des Uniklinikums Erlangen und wurden durch Prof. Dr. Elmar Gräßel und Prof. Carolin Donath betreut. Für ihren geleisteten Erkenntnisgewinn wurden sie beim ersten Symposium des Bayerischen Demenzfonds in Amberg mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet.
In der ausgezeichneten kumulativen Habilitationsschrift mit dem Titel „Versorgungsforschung bei pflegenden An-/Zugehörigen und nicht-pharmakologische Therapie bei Demenz“ befasste sich die Psychologin Dr. Anna Pendergrass in fünf international und national publizierten Arbeiten damit, wie die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Zu- und Angehörigen im häuslichen Umfeld verbessert und die häusliche Pflege gestärkt werden können. Dabei verfolgte Dr. Pendergrass einen ganzheitlichen Ansatz zur Verbesserung der häuslichen Pflege und forschte an den drei wesentlichen Gruppen der Pflegesituation zu Hause: den Betroffenen, den Pflegenden und den Beratenden. Sie beleuchtete dabei neben einer Verringerung von Heimeinweisungen durch nicht-pharmakologische Interventionen sowie der Inanspruchnahme von Pflegeberatung auch erstmalig ein in Deutschland oft erlebtes, aber wenig erforschtes Konstrukt – die sogenannten Zugewinne durch die Pflege.
Durch die ausgezeichnete kumulative Dissertation des Psychologen Dr. André Kratzer mit dem Titel „Optimierung der Versorgung von Menschen mit Demenz – psychosoziale Intervention und palliative Unterstützung“ konnten erstmals für Bayern wichtige empirische Daten zur Versorgungssituation von Menschen mit Demenz in der letzten Lebensphase im häuslichen Umfeld gewonnen und Empfehlungen daraus abgeleitet werden. Zum anderen beschäftigte sich die Arbeit mit der Weiterentwicklung der wirksamen MAKS-Therapie, damit auch die in ambulant betreuten Wohngemeinschaften lebenden Menschen mit Demenz von den positiven Auswirkungen der in Pflegeheimen sowie Tagespflegen bereits erprobten psychosozialen MAKS-Therapie profitieren können.
Weitere Informationen:
Sabrina Bally
09131 85-44166
sabrina.bally(at)uk-erlangen.de