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Phase II: Entwicklung und Ausbildung

Die durch die Phase Iidentifizierten Bedarfe und Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen von Menschen mit unterschiedlichen Krankheiten sowie unterschiedlichen Krankheitsstadien sollen in dieser Phase dazu verwendet werden, professionelle Unterstützungsangebote, insbesondere die Pflegeberatung, auf diese Bedarfe und Bedürfnisse hin auszurichten und zu optimieren.

Dabei werden zwei Ziele verfolgt:

1. Verbreitung der Erkenntnisse aus Phase I:

Die anhand des Fragebogensgewonnenen, praxisbezogenen Ergebnisse aus Phase I sollen in Vorträgen und Schulungen weitergegeben werden. Damit sollen Impulse zu möglichen Veränderungen der Strukturen sowie zur Neuausrichtung von existierenden professionellen Unterstützungsangeboten für die Entlastung pflegender Angehöriger gegeben werden. Ziel ist, dass mehr pflegende Angehörige solche Unterstützungsangebote auch tatsächlich in Anspruch nehmen können und wollen.

2. Entwicklung eines Weiterbildungsmoduls für Pflegeberater*innen:

Eine bedarfsgerechte und an die spezifischen Bedürfnisse pflegender Angehöriger angepasste professionelle Pflegeberatung kann die Lebenssituation von Pflegenden und Gepflegten verbessern. Sie kann die häusliche Pflege in Zukunft für potentielle pflegende Angehörige attraktiver machen.

Es wird daher erstmalig das Weiterbildungsmodul „Motivierende Gesprächsgestaltung in der Angehörigenberatung“ für Pflegeberater*innen entwickelt. Dazu werden die gewonnenen Erkenntnisse aus der Phase I mit Elementen des „Motivational Interviewing (MI)“ verknüpft. MI ist eine Technik der Gesprächsführung, um die Eigenmotivation und Bereitschaft einer Person zur Veränderung zu stärken (Miller & Rollnick, 2002*). Dabei ist MI eine klientenorientierte Technik, deren Anwendung das Potential hat, belastende häusliche Pflegesituationen tatsächlich positiv zu verändern. Mit der Entwicklung des strukturierten Weiterbildungsmoduls kann es gelingen, Angehörigenberatung stärker von einer „passiven, zuhörenden Rolle“ in eine „gestaltende Rolle“ weiterzuentwickeln, um damit auch die Inhalte des „case managements“ noch umfassender anwenden zu können.

Nähere Informationen zu diesem Weiterbildungsmodul finden Sie hier: Weiterbildungsmodul „Motivierende Gesprächsgestaltung in der Angehörigenberatung"

*Vollständige Literaturangaben sind bei den Autor*innen erhältlich