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Was ist der wissenschaftliche Hintergrund des Projekts?

Was ist der wissenschaftliche Hintergrund des Projekt?

Pflegende Angehörige sind durch ihre Doppelbelastung – Pflege, Haushalt, oft auch Beruf – einem dauerhaft hohen Stresslevel ausgesetzt. Dieser chronische Stress wirkt sich nachweislich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit aus (z. B. durch Erschöpfung, Schlafstörungen, Depressionen oder körperliche Beschwerden). Dadurch leidet langfristig auch die Lebensqualität – sowohl der pflegenden Angehörigen selbst als auch der Menschen, die sie versorgen.

Besonders gefährdet sind berufstätige pflegende Angehörige, weil sie mehrere Rollen gleichzeitig erfüllen müssen und oft kaum Erholungsphasen haben. Viele reduzieren deshalb ihre Arbeitszeit oder geben den Beruf ganz auf – mit spürbaren Folgen für die finanzielle Situation der Familie und den Fachkräftemangel insgesamt.

Zugleich zeigen Studien, dass viele pflegende Angehörige vorhandene Unterstützungsangebote nicht oder kaum nutzen. Die Gründe dafür sind noch nicht ausreichend erforscht – vermutet werden fehlende Information, Zeitmangel oder Angebote, die an der Lebensrealität vorbeigehen.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen außerdem, dass Mehrkomponentenprogramme (also Angebote, die Bewegung, Entspannung, Austausch und praktische Strategien kombinieren) nachhaltiger wirken als Einzelmaßnahmen. Besonders effektiv sind sie, wenn sie außerhalb des häuslichen Umfelds stattfinden – also dort, wo pflegende Angehörige wirklich Abstand gewinnen können.

Auf dieser Grundlage entwickelt das Projekt pAKur eine zweiwöchige Kompaktkur mit einer späteren Auffrischungswoche, die auf die besonderen Bedürfnisse berufstätiger pflegender Angehöriger zugeschnitten ist. Ziel ist es, zu prüfen, wie dieses Kurmodell angenommen wird, welche Wirkung es auf Gesundheit, Belastung und Lebensqualität hat, und wie sich Präsenz- und digitale Formate dabei unterscheiden.